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Der älteste Künstlerinnenverein Deutschlands, der Verein Düsseldorfer Künstlerinnen e.V., ist 2011 hundert Jahre alt. Und Louise Bourgeois wäre in diesem Jahr 100 geworden! Zugleich findet der Internationale Frauentag 2011 Jahr zum 100. Mal statt. Was liegt da näher, als diese Geburtstage der Pionierinnen der Kunst und der engagierten Kämpferinnen um Gleichberechtigung gemeinsam zu feiern? Birgit Martin und Gudrun Schuster riefen die Künstlerinnen der Welt auf, gemeinsam ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Kathrin Tillmanns ist mit einer Arbeit an diesem Projekt beteiligt.

Die Ausstellung hierzu fand im Ballhaus Düsseldorf und im Frauenmuseum Bonn statt. Die virtuelle Galerie wurde außerdem im Frauenmuseum Bonn gezeigt.

Birgit Martin und Gudrun Schuster riefen die Künstlerinnen der Welt auf, gemeinsam ein Zeichen der Solidarität zu setzen:

„Nur gemeinsam bewegen wir etwas und werden mit unseren vielfältigen Themen, Botschaften und kulturellen Besonderheiten in einer männerdominierten Kunstwelt wahrgenommen.“ Und warum nicht das Internet nutzen als ein Forum der künstlerischen Vernetzung, der kreativen Begegnung und des professionellen  Austausches?

Hundert Tage lang konnten sich professionelle und engagierte Künstlerinnen aus aller Welt an dieser Geburtstagsfeier mit Einsendung eines Kunstwerkes virtuell oder real beteiligen, daher der Name „100-tage-kunst“.

Die anfängliche Skepsis, ob sich im Zeitalter des Postfeminismus und Popfeminismus professionelle Künstlerinnen finden, die sich mit einem ihrer Kunstwerke an diesem Jubiläumsevent beteiligen, war rasch ausgeräumt. Über 1000 Künstlerinnen weltweit nahmen teil mit digitalen und realen Bildern, mit Originalen und Kopien, und schickten Malerei, Collagen, Fotomontagen, Skulpturen, Installationen, Fotografien, Videoprints, konventionell oder avantgardistisch – ein Fest für die Augen und die Sinne!

Ein wirklich thematisch und künstlerisch vielfältiges, buntes Bild unterschiedlichster Aspekte und Genres präsentierte sich und wuchs von Tag zu Tag.

Spannend, als sich mit Neuseeland ein Erdteil zum ersten Mal auf der Webseite „anklicken“ ließ oder das erste Bild aus Nigeria eintraf, aus Korea, aus Mumbai! Dann das Gästebuch mit den begeisterten und zustimmenden Kommentaren, dass wir mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind.

Wie zu erwarten wurden uns die meisten Kunstwerke aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern zugesandt. Eine wunderbare Beteiligung gibt es auch aus Afrika, Amerika, Asien und Australien.

Und dann die „reale“ Galerie: hier herrschte das „Kleine Format“ vor, schnell per Postversand verschickt und dem Besucher professionell in einem herrlichen Ambiente präsentiert: mit einem rauschenden Fest und Tango flashmob zur Eröffnung.