2011, das Jahr in dem Menschen in den arabischen Ländern auf die Straße gehen, hunderte Kapitalismuskritiker vor der Börse in New York zelten, die Krise Europa erreicht – der BBK Niederrhein, seit Jahren ohne festes Haus, schickt einen Kunst – Caravan auf die Reise durch den südlichen Niederrhein:
Ein „Campingplatz für Pendler und Prekäre“ entsteht hinter dem Krefelder Bahnhof, das „Wortfindungsamt“ in Viersen animiert zur Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Stadtraum, der „Kompostaat“ erscheint kurz auf der Landkarte von Mönchengladbach-Rheydt mitten auf dem Marktplatz.
Kunst ist in erster Linie geistige Auseinandersetzung, sie erspürt und hinterfragt den Zeitgeist, sie sucht Kommunikation und ihr Ausdruck ist fester Bestandteil jeder menschlichen Gemeinschaft. Entgegen der heute gängigen Anschauung erschafft sie keine „Produkte“, denn sie definiert sich ausdrücklich nicht über marktwirtschaftliche Zusammenhänge. Obwohl Kunst gleichen Zwängen unterliegt wie alle gesellschaftlichen Bereiche, reflektiert sie diese jedoch, und von daher ist künstlerische Auseinandersetzung immer auch wahlweise eine Kritik oder ein Spiegel zeitgenössischer gesellschaftlicher Strukturen.